Wochenende 15.-16.Mai 2010 (15:00-15:00 MEZ)
Unter widrigsten Bedingungen ging am 15. Und 16.Mai 2010 das „7th Austrian Birdrace“ über die Bühne. Fast in allen Bundesländern gab es an diesem Frühlingstag anhaltenden Regen, Wind und herbstliche Temperaturen. Trotzdem ließ sich die österreichische Birderszene nicht von Ihrer Leidenschaft abhalten und entgegen aller Prognosen purzelten erneut einige Rekorde….
Gingen 2009 56 Teams an den Start, waren es diesmal runde 60 Teams!
Erstmals wurde auch in wirklich allen Bundesländern mitgemacht, nachdem sich im Vorjahr erneut kein Team in Vorarlberg zur Teilnahme gefunden hatte.
Auch was Gesamtartenzahl und Sponsorsumme angeht, stellten die Birdracer alle vergangenen Bewerbe in den Schatten: es konnten 212 Vogelarten (2009: 205) beobachtet und eine Summe von gut 6.300 € „erarbeitet werden“.
Lediglich der Rückgang in der Teilnehmerzahl von 219 (2009) auf 176 (2010) ist auf die geringe Beteiligung an den angebotenen Birdrace-Exkursionen zurückzuführen – kein Wunder aber bei diesen schlechten Wetterverhältnissen.
Die Bundesländerwertung, die ja aus der relativen Bundesländer-Artenliste ermittelt wird, und somit auch die Sponsorgelder streift erneut Niederösterreich ein. In diesem „Race-starken“ Bundesland traten 73 Beobachter in 24 Teams an und sichteten 137 Arten – das sind 65,5 Prozent aller möglichen Vogelarten im Bundesland. Gratulation an den NÖ-Koordinator Manuel Denner, der hier erneut seine Teams motivieren und in die entlegensten Teile Niederösterreichs dirigieren konnte!
Zweitplatziert ist dieses Jahr Tirol. Sieben Teams und 15 TeilnehmerInnen erreichen 63,5 Prozent der Tirol-Vogelarten-Liste. Auf Platz drei schafft es das Burgenland mit 128 Arten bzw. 61,5 Prozent der Burgenland-Liste.
1 Platz: Niederösterreich 23 Teams 72 Racer 137 Arten 65,55%
2.Platz: Tirol 7 Teams 7 Teams 20 Racer 95 Arten 62,91%
3.Platz: Burgenland 5 Teams 12 Racer 128 Arten 61,54%
4.Platz: Salzburg 5 Teams 18 Racer 101 Arten 58,05%
5.Platz: Vorarlberg 5Teams 15 Racer 113 Arten 55,39%
6.Platz: Kärnten 2 Teams 4 Racer 98 Arten 52,13%
7.Platz: Wien 7 Teams 20 Racer 82 Arten 47,95%
8.Platz: Steiermark 5 Teams 13 Racer 77 Arten 38,31%
9.Platz: Oberösterreich 1 Team 2 Racer 28 Arten 13,79%
Ges.Ö.: 60 Teams 176 Racer 212 Arten 86,53%
Als Siegerteam ging das im Burgenland gestartete Team „EdForce One“ der Famile Karner-Ranner (Eva, Thomas und Andreas) mit 93 Arten hervor.
Knapp dahinter die „Limosaguckern“ (91 Arten; Stephan Trösch und Brigitte Girsberger), die als Schweizer erst im Rheindelta von Ernst Albegger angesprochen wurden und spontan mitmachten! Stephan Trösch hat zu seiner Teilnahme auch einen Bericht im Web verfasst (zu finden im Shorebirder-Blog).
Den dritten Platz erreichten die Kärntner Werner und David Petutschnig mit 90 Arten mit einer ambitionierten Tour auf den Dobratsch. Gäbe es eine eigene Wertung, so wären sie in der Kategorie „Bergwertung“ ganz oben: mit ehrlichen 1400 Höhenmetern!
• 1 Platz: Edforce One (B) 93 Arten
• 2.Platz: Limosagucker (V) 91 Arten
• 3.Platz: Team 100 Petutschnig (K) 90 Arten
• 4.Platz: Pannonia (B) 89 Arten
• 5.Platz: Team W4 (N) 78 Arten
• 6.Platz: Avilane (S) 74 Arten
• 7.Platz: Hanfthal (N) 69 Arten
• 8.Platz: Halm (S) 67 Arten
• 9.Platz: Forbes (T) 65 Arten
• 10.Platz: bird.at (W) 64 Arten
Hier sind die Ergebniss des "7th Austrian BirdRace" downloadbar:
Entschädigt für ihre Mühen und Strapazen bei teils heftigen Regenfällen wurden die Birdracer jedoch durch so manche tolle Beobachtung
Neben häufigeren Arten wie Kohlmeise, Buchfink, Stockente, Zilpzalp, Mäusebussard, Turmfalke, Rauchschwalbe, Hausrotschwanz, Bachstelze, Mönchsgrasmücke, oder Goldammer – die in fast jedem Bundesland gesichtet wurden – gab es auch unerwartete Vogelarten zu bewundern: ein Rallenreiher, der als besonders seltener Gast in Österreich gilt, wurde im Schilfgürtel bei Mörbisch entdeckt, nahe Krems wurde ein Birdrace-Team von einem Fischadler überflogen und im Vorarlberger Rheindelta wurden Kiebitzregenpfeifer , Steinwälzer, Pfuhlschnepfe und Küstenseeschwalbe entdeckt.
Weiters konnten alle 3 Sumpfseeschwalben während des Bewerbes festgestellt werden – genauso wie Zwergscharbe, Zwergdommel, Weißwangen-, Nilgans, Eider-,Schell-, Schwarzkopf-Ruderente, Gänsegeier, Regenbrachvogel, Raubwürger, Italiensperling, Zippammer und Ortolan.
Aus der Liste der nicht gesehene Arten darf man sich ausmalen, was bei guten Bedingungen und strategisch besser verteilten Teams noch möglich gewesen wäre: Krauskopfpelikan und Sichler wurden z.B. zeitnahe zum Birdrace im Seewinkel festgestellt. Mehr oder weniger häufige – jedoch nicht beim Birdrace festgestellte Arten, wie Seidenreiher, Kaiser-, Steinadler, Sakerfalke, Alpenschneehuhn, Auer-,Steinhuhn, Wachtelkönig, Großtrappe, Sperlings-,Raufußkauz, Weißrücken-, Dreizehenspecht, Alpenbraunelle, Steinrötel, Zwergschnäpper, Mauerläufer und Schneesperling zeigen, dass vor allem im flachen Osten, sowie in den höheren Lagen noch einiges zu holen gewesen wäre. Man darf auf die Ergebnisse der nächsten Jahre gespannt sein…
Die Siegerehrung mit gewohnter Preisverleihung fand am 5.Juni 2010 im Rahmen der BirdLife-Jahrestagung in Windischgarsten statt.
Danksagung: großer Dank gilt auch heuer wieder den vielen Helfern, Regionalkoordinatoren, und Sponsoren.